Foto: Josef Flecken
Arloff, 27.04.2024 (jf). „Man kommt nicht als Frau zur Welt, sondern wird dazu gemacht.“ Was Simone de Beauvoir damit meinte, kann man zur Diskussion bzw. zur Interpretation stellen. Fest steht, dass es wichtig ist, sich als Frau wohlzufühlen. Aufgrund der zunehmenden Gewalt gegenüber dem weiblichen Geschlecht gilt es, dieses Gefühl der Independenz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu fördern.
Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt gehören für viele Frauen leider immer noch zum Alltag. Sie können überall stattfinden: in der Diskothek, auf der Arbeitsstelle, in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Normalität der alltäglichen Gewalt kann durchbrochen werden, indem Frauen und Mädchen die Bereitschaft entwickeln, sich in jeder Situation zu wehren, in der sie nicht mit Respekt behandelt werden. Die Jiu-Jitsu Abteilung des TuS 05 Arloff-Kirspenich e.V. hat sich in einem 2tägigen Workshop mit dieser Aufgabe beschäftigt. Geleitet wurde der Kurs von den Übungsleiterinnen Elena Mies und Anika Schönfeld, die für den praktischen Teil zeichneten. Übungsleiter Josef Flecken übernahm die theoretische Komponente.
Der Selbstbehauptungs- und
Selbstverteidigungsworkshop soll den Teilnehmerinnen
die Möglichkeit bieten, ihre eigenen Grenzen besser
wahrzunehmen und in bedrohlichen,
unangenehmen Situationen auf hilfreiche
Strategien und Abwehrtechniken zurückzugreifen. So
unterschiedlich Frauen und Mädchen sind, so
vielfältig sind auch die Strategien und Techniken.
Grundsätzlich weiß jede Frau, dass sie sich wehren
kann. Dafür ist jedoch essenziell, dass man
selbstsicher und selbstbewusst auftritt und handelt.
Auch der Spaß am gemeinsamen Erleben in der Gruppe
kam nicht zu kurz.
grenzüberschreitende Situationen frühzeitig wahrzunehmen
Distanz halten und persönliche Grenzen verteidigen
Einsatz von Körpersprache und Stimme
einfache Selbstverteidigungstechniken
Auseinandersetzung mit Rollenverhalten
Stärkung des Selbstwertgefühl und der
Selbstakzeptanz
Die Referenten/innen bedankten sich ganz herzlich
für die rege Teilnahme und deuteten an, dass
voraussichtlich im Herbst eine Fortsetzung des
Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs
angeboten wird. Nach dem gegenseitigen,
respektvollen Applaus und der Verabschiedung,
diskutierten noch etliche Frauen mit den
Kursleiter/innen über das Gehörte, Gesehene und
Erlebte.
Mülheim-Styrum, 13.04.2024 (jf). Genau vor 15 Jahren gründete Sabine Kloß (2. Dan Jiu-Jitsu) eine Jiu-Jitsu Abteilung beim Styrumer TV. Grund genug, einen Jubiläumslehrgang auszurichten, dachte sich Sabine. Eine Frau, ein Wort. Am 13. April 2024 konnte sie für dieses Event einige namhafte Referenten in ihr Dojo einladen. Diese waren Michele Colonna (4. Dan Jiu-Jitsu), Markus Wilger (6. Dan Jiu-Jitsu), Dirk Lunnemann (4. Dan Jiu-Jitsu) und André Rasche (4. Dan Jiu-Jitsu). Diese bekleiden jeweils das Amt des Ersten und Zweiten Vorsitzenden, das Amt des Geschäftsführers und des Jugendwarts bei der „Modernen Jiu-Jitsu Allianz e.V.“ (MJJA). Sabines Ruf folgten über 80 Budoka. Selbstverständlich war auch der TuS 05 Arloff-Kirspenich e. V. mit einer Delegation vertreten. Selbst ein alter Weggefährte der Ausrichterin und einiger Teilnehmenden, Markus Reßmann (2. Dan Jiu-Jitsu) aus Augsburg, fand den Weg nach Styrum.
Trainiert wurde in zwei Gruppen. Dabei übernahm Michele, „Mister Knife“, in erster Linie die Messerabwehren. Es ist immer wieder erstaunlich, welches Gespür der Referent für diese Waffe aufbringt und dies entsprechend auf die Teilnehmenden überträgt. Markus, der offensichtlich über ein unbegrenztes Repertoire an Abwehrtechniken verfügt, übernahm die Distanz- und Körperangriffe. Die Techniken trug er so realistisch vor, dass alle Sportler/innen nicht unbedingt mit seinem Uke, Rene, tauschen wollten. Dirk nahm sich vor, die Budokas für den Langstock zu sensibilisieren. Für viele war das Neuland. Wie und wo wird der Stock gegriffen? Wie hole ich Schwung und wie ist meine Körperhaltung dabei? Dirk erklärte die Sequenzen zwischen Angriff und Verteidigung, die sich ganz nach dem Prinzip von Yin und Yang nicht bekämpfen, sondern ergänzen. André musste seine Teilnahme leider kurzfristig wegen Krankheit absagen. Für Sabines Söhne, Alexander und Christoph (jeweils 1. Dan Jiu-Jitsu), stellte dies kein Problem dar. Kurzerhand übernahmen sie die große Gruppe und führte sie behutsam an den Bodenkampf heran. Über Erfahrung verfügen sie genug. Haben die Zwei doch oft genug in dieser Disziplin an Meisterschaften teilgenommen.
Nach der Verabschiedung mit tosendem Applaus und über sechs Stunden auf der Tatami freuten sich die Teilnehmenden auf eine erfrischende Dusche und das leckere, reichhaltige Buffet mit Gegrilltem, das Sabine mit ihrem Team vorbereitet hatte. Ein herzliches Dankeschön für dieses gelungene Event. Nach dem Lehrgang ist vor dem Lehrgang und alle freuen sich auf ein Wiedersehen, wo immer das auch sein mag. Unsere Fotos zeigen die Lehrgangsteilnehmenden mit ihren Referenten.
Arloff, 14.03.2024 (jf). Wie versprochen, besuchten Michele Colonna (4. Dan Jiu-Jitsu), 1. Vorsitzender, und Markus Wilger (6. Dan Jiu-Jitsu), 2. Vorsitzender des Fachsportverbandes „Moderne Jiu-Jitsu Allianz e.V.“ (MJJA) ein weiteres Mal einen Trainingsabend der Jiu-Jitsu Abteilung des TuS 05 Arloff-Kirspenich e.V. Die Referenten gingen diesmal besonders auf die Abwehren in der Bodenlage ein. Wie die Jiukas schnell konstatierten, besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Angriff vom „lieben Sportkameraden“ auf der Tatami und einem „richtig bösen“ Angreifer auf der Straße.
Alle Menschen dieser Erde atmen die gleiche Luft und unterwerfen sich den gleichen Naturgesetzen. Das gilt insbesondere, wenn man in der Bodenlage gewürgt oder getreten wird. Schnell wurde klar, dass die ein oder andere bisher erlernte Abwehrtechnik die „Plausibilitätsprüfung“ ohne kleine Nachbesserungen in der Realität nicht besteht. Selbstverständlich hatten die Lehrer für jeden einzelnen Angriff brillante Techniken im Gepäck dabei.
Im Laufe der Zeit ist zwischen Schülern (Deshi), Michele und Markus ein freundschaftliches Miteinander entstanden, das sich sowohl im Training, wie auch außerhalb des Dojos widerspiegelt. Die gezeigten Techniken wurden per Video aufgezeichnet. So haben alle Budokas die Möglichkeit, die gezeigten Handlungen nochmals anzusehen und „mit den Augen“ zu lernen. Nach dem gegenseitigen Applaus und Überreichung eines kleinen Gastgeschenkes stellten sich die Sportler/innen und ihre Referenten zum Gruppenfoto.
Alle freuen sich schon riesig auf ein Wiedersehen beim Jubiläumslehrgang des Styrumer TV am 13. April 2024.
Foto: Winfried Unger
Die Lehrgangsleiter mit den Teilnehmenden des Workshops
Foto: Winfried Unger
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