Arloff, 13. August 2022 (jf). Am ersten Tag nach den Sommerferien trafen ein Dutzend Jiu Jitsukas in ihrem nach der Flut frisch renovierten Dojo (Übungsraum) zum gemeinsamen Training ein.
Vereinstrainer Josef Flecken (3. Dan Jiu Jitsu) zeigte sich begeistert über diese Trainingsmoral nach so langer Zeit: "Nach der Zwangspause wurden zwar noch nicht alle gezeigten Abwehrtechniken bei den unteren Gurtgraden optimal ausgeführt, doch eine Steigerung der Leistung war schon zum Trainingsende klar erkennbar."
Genau darum geht es im Jiu Jitsu Training. Hier wird eine Sportart betrieben, die sehr komplex ist. Schon für den gelben Gürtel werden etliche Abwehr- und Grundtechniken gefordert. Sind dies bei der ersten Prüfung „nur“ 32, so steigert es sich bei jedem weiteren, höheren Gurt bis hin zum 1. Dan (Schwarzgurt) auf insgesamt 127 Techniken.
Die Sportlerinnen und Sportler hoffen natürlich, dass sie so bald nicht wieder durch Viren und/oder Naturereignisse aus dem Trainingsbetrieb gerissen werden.
Unser Bild zeigt die
Teilnehmer/innen bei bester Laune nach dem
anstrengenden Training.
(Foto: Natalie Waßmundt)
Wir sind überwältigt von der großen Nachfrage nach unserem Kinderturnen und Eltern-Kind-Turnen.
Stand jetzt (06.08.2022, 17.00 Uhr), sind alle Gruppen voll und wir können leider keine neuen Mitglieder mehr annehmen.
Alle, die weiterhin Interesse am Kinderturnen haben, können sich bei uns auf eine Warte-Liste setzen lassen. Schreibt einfach eine kurze Nachricht an mail@tus-arloff-kirspenich.de oder nutzt das Kontaktformular auf unserer Homepage. Wir werden Euch dann per E-Mail informieren sobald wieder Plätze frei sind.
Die Gruppe beginnen in der Woche ab dem 22.08.2022. Ort und Uhrzeit findet ihr auf unserer Kinderturn-Seite.
Die Dienstagsgruppen, die normalerweise in der Sport- und Mehrzweckhalle Arloff turnen, beginnen zunächst in unserer Vereinsturnhalle am Schulhof.
Die Fahrbahn der Straße "Erlenhecke" ist im Ortskern von Arloff einspurig provisorisch wieder hergestellt. Es gilt eine Einbahnstraßenregelung von der Erftbrücke Bahnhofstraße/Holzgasse in Richtung der Grundschule. Unsere Turnhalle ist daher bis auf weiteres auch nur aus dieser Richtung mit dem Pkw zu erreichen. Weiterfahrt dann in der "Erlenhecke" nur in Richtung Kirspenich, über die Straßen "Im Floting" und "Auf den Schmitten". Umgekehrt ist ab der Ecke "Im Floting"/"Erlenhecke" Durchfahrt verboten in Richtung Turnhalle und Ortsmitte.
Unsere Sportangebote werden unter Beachtung der jeweils geltenden Corona-Schutzempfehlungen durchgeführt. Bitte informiert Euch regelmäßig über die aktuell geltenden Regelungen.
Wir setzen voraus, dass jede Sportlerin und jeder Sportler Eigenverantwortung übernimmt und sich und andere möglichst keiner unangemessenen Infektionsgefahr aussetzt.
Wichtige Hinweise zum Sport im TuS stellen wir in einem Merkblatt zur Verfügung:
06. August 2022, Tag 388.
Der Vinylboden im Clubraum ist fertig verlegt. Wir haben alles Inventar wieder in den Nebenräumen untergebracht. Im Clubraum fehlen noch die Innentüren, was aber dem Sportbetrieb keine großen Einschränkungen verursacht. Auch die Exponate unseres kleinen "Sportmuseums" sind noch sicher eingelagert.
Die Turnhalle ist fertig und wartet auf die Sportlerinnen und Sportler. Kommende Woche beginnen unsere neuen Sportkurse und das Kindertraining in den Jiu-Jitsu-Gruppen. Auch die Offene Ganztagsgrundschule und die Prinzengarde können unsere Turnhalle nach den Sommerferien wieder nutzen.
Unser Kinderturnen beginnt voraussichtlich in der 34. Kalenderwoche. Hier ist die Nachfrage sehr, sehr groß und das müssen wir bestmöglich organisieren. Bitte beachtet hierzu die kommenden Veröffentlichungen auf unserer Homepage.
(Fotos: Udo Wiedemann)
- Vereinsarchiv aus den Fluten gerettet-
von Uli Kessel
Beim TUS 05 Arloff-Kirspenich war die Welt am
Morgen des 14. Juli noch völlig in Ordnung. Man hatte zwar, wie alle
Vereine, mit der Corona-Pandemie zu kämpfen, war aber bis zu diesem
Tage einigermaßen gut durch diese Zeit gekommen. Die Hoffnung war
groß nach den Sommerferien wieder mit unserem umfangreichen
sportlichen Angebot für Jung und Alt zu starten.
Wir hatten die Zeit des sportlichen Stillstands
dafür genutzt, unsere vereinseigene Sporthalle mit Hilfe des
Programms „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes NRW zu renovieren.
So wurde die Fassade der Sporthalle, die Dusch- und Toilettenräume
sowie alle Türen erneuert. Im Clubraum wurde ein neuer Boden verlegt
und die Thekenanlage erneuert. Zum Schluss schlossen sich noch
diverse Malerarbeiten an. Der Hallenboden wurde schon vor acht
Jahren mit eigenen Mitteln komplett neu erstellt. Eine Maßnahme die
damals allein über 20.000 Euro gekostet hat. Nun waren also all
diese Arbeiten unter Leitung unseres Geschäftsführers Udo Wiedemann
abgeschlossen worden. Alle, ob Vorstand, Trainer oder Kursleiter
waren davon überzeugt, jetzt mit dieser „schmucken“ Halle Corona
hinter sich zu lassen und wieder neu mit dem normalen Sportbetrieb
starten zu können. Doch es kam alles anders.
Die Flut erreicht die Turnhalle - Aufnahme vom 14. Juli, 19.40 Uhr (Foto: Uli Kessel)
Am nächsten Morgen
dann das schlimme Erwachen für uns alle in Arloff-Kirspenich und der
gesamten Region. Eine unvorstellbare Welle der Zerstörung war durch
unseren Doppelort gezogen. Nach dem ersten Schock über diese
Naturkatastrophe begann man so langsam zu funktionieren und startete
mit den Aufräumarbeiten.
Da viele im Verein, sei es persönlich oder im
Familienkreis, von der Flut betroffen waren, konnte man erst ein paar
Tage später die Schäden in unserer Sporthalle begutachten. Unser
Geschäftsführer Udo Wiedemann und seine Frau waren die
ersten vor Ort, die sich ein Bild von der Zerstörung machen konnten
Udo schildert seine Eindrücke so:
„Nach den Bildern, die ich bis dahin aus
dem Flutgebiet kannte, hatte ich befürchtet, dass wir schwere
Bauschäden vorfinden, eingedrückte Wände oder unterspülte
Fundamente. Schließlich steht unsere Halle quer zur Fließrichtung
der Erft. Aber das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. In der
Halle hat das Wasser eine dicke Schicht Schlamm hinterlassen. Zuerst
dachte ich, die Matten, die im Wasser lagen, sind wohl hinüber, den
Rest machen wir gründlich sauber und gut ist’s. Dass Wasserschäden
tückisch sind, haben wir wie viele erst später gelernt.
Mein nächster Gedanke galt den Unterlagen
in unserem Vereinsarchiv. Die Aktenschränke haben im Wasser
gestanden, die Aktenordner in den untersten Regalböden sind nass
geworden. Rund 20 Ordner mit Geschäftsakten, Kassenbelegen, aber
auch unwiederbringliche Archivalien, unter anderem das komplette
Pressearchiv, waren betroffen. Ich habe die Ordner aus den Schränken
geholt und zuhause auf der Terrasse in die Sonne zum Trocknen
gestellt. Die Papiere wiesen schon deutliche Wasserschäden auf.
Bevor sie komplett unleserlich werden oder gar schimmeln, sollte
alles schnell digitalisiert werden. Diese Aufgabe hat Uli dann
sofort übernommen.“
Udo sichtet die Ordner des Vereinsarchivs im noch überschwemmten Clubraum
Zehn Tage nach der Flut hat Udo dann das
Vereinsarchiv an mich übergeben.
Die Ordner habe ich dann erstmal, so gut wie es
eben ging, zum Trocknen an einem sicheren Ort deponiert. Später
begann ich, Ordner für Ordner, Blatt für Blatt abzufotografieren. Es
war schon eine Sisyphusarbeit mit den durchfeuchteten Blättern.
Allein das Pressearchiv umfasst fast 1.500 Seiten. Nachdem alle
Ordner digital gesichert waren, habe ich im Anschluss jedes Foto
nochmals nachbearbeitet und gespeichert. Zum Schluss wurde dann aus
jedem Ordner ein PDF-Dokument erstellt. Das Ergebnis ist jetzt nicht
die allerbeste Qualität, da die Spuren der Flut teilweise noch
deutlich auf den Dokumenten zu erkennen sind, jedoch haben wir so
ein Stück Geschichte des Vereins retten können.
Nach Aufräumarbeiten und Trocknungsphase
befinden wir uns nun in der Phase des Wiederaufbaus. Wir hoffen,
diesen bis Mai abschließen zu können und wieder mit unseren
bekannten Sportangeboten zu starten.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei
allen Helfern und Spendern bedanken, die den Verein in dieser
schweren Zeit unterstützt haben und immer noch unterstützen. Ein
besonderer Dank gilt meinem Vorstandskollegen Udo, der unermüdlich am
Wiederaufbau der Halle in Planung und Koordination arbeitet und
dabei immer die Finanzen im Blick behält.
Uns allen wünsche ich, dass nach den Katastrophen
der vergangenen Zeit möglichst bald wieder etwas Normalität in unser
Leben einkehren wird. Leider scheint dies im Moment jedoch noch
nicht der Fall zu sein, da uns nun der Krieg mitten in Europa ereilt
hat. Ich wünsche mir, dass die handelnden Personen zu Vernunft kommen
und dass unnötiges Leid und Sterben in Europa vermieden wird.
Bleibt alle gesund.
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