Jiu Jitsu

Jiu Jitsu - Die Chronik der Selbstverteidigung - vier Jahrzehnte und mehr...

Wer oder was den Vorstand bewegte, eine Jiu-Jitsu-Abteilung ins Leben zu rufen, ist dem Autor unbekannt. Fest steht auf jeden Fall, dass der TuS 05 seit dem Jahr 1979 über eine solche Abteilung verfügt und Mitglied im Deutschen Jiu-Jitsu-Bund (DJJB) war.

1979

Unter der Leitung des ersten Trainers Peter Fahl aus Erftstadt wird die Gruppe aufgebaut. Der damalige stellvertretende Vorsitzende Peter Tüpper organisiert Judomatten mit einer Gesamtfläche von 64 qm. In der ersten Stärkemeldung an den DJJB wird die Teilnehmerzahl mit 40 Sportlern angegeben. Am 26.11.1979 wird die Mitgliedschaft beantragt und vom Deutschen Jiu-Jitsu-Bund bestätigt.

1980 - Die erste Jiu-Jitsu-Gruppe

Der Deutsche Jiu-Jitsu-Bund schickt uns die Mitgliedsurkunde. In der Kölnischen Rundschau (06.08.1980) und im Kölner Stadtanzeiger (08.08.1980) finden sich in den Vorberichten zum Sportfest anlässlich unseres 75-jährigen Vereinsjubiläums Hinweise auf eine Vorführung der Jiu-Jitsu-Abteilung.

1981

Die bereits im Herbst 1980 aufgetretenen Differenzen zwischen der Vereinsführung und der Trainingsleitung eskalieren. Übungsstunden fallen aus oder es kommen teilweise Ersatztrainer, die Trainingsbeteiligung nimmt ab. Die an den Verband gemeldete Teilnehmerzahl reduziert sich auf 15 Sportler.

Auch der Deutsche Jiu-Jitsu-Bund schaltet sich ein und sagt der Vereinsführung seine Unterstützung zu. Der Verband entsendet ab Mai 1981 alle 14 Tage einen Trainer um den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten. Udo Mands (verstorben 2000) hat in der Zwischenzeit die Leitung der Abteilung übernommen.

Trotz der Schwierigkeiten zu Anfang dieses Jahres durften die Aktiven stolz auf ihre Leistungen sein, die durch Trainingsfleiß und viel Eigeninitiative auf einem sehr guten Niveau blieben. Dies wurde ihnen bei einem Lehrgang, den der Vorstand des Deutschen Jiu-Jitsu-Bundes in unserer Halle durchführte, deutlich bestätigt.

In der Verbandszeitschrift "Der Samurai" (Nr. 2+3, Jg. 1981) findet sich ein Beitrag und ein Foto zu diesem hochrangigen Besuch. Es zeigt die Gruppe zusammen mit Hans Gert Niederstein (verstorben 1985), dem Gründer und ersten Präsidenten des Deutschen Jiu-Jitsu Bundes (li.) sowie H. Jansen (re.) dem 1. Vorsitzenden des Deutschen Jiu-Jitsu-Bundes bei einem Besuch in unserer Arloffer Halle.

Ab August dieses Jahres hat sich dann Jens Gottschalk aus Düsseldorf bereit erklärt, das Training offiziell zu übernehmen. Besonders erwähnenswert ist, dass Jens Gottschalk einmal pro Woche von seinem Wohnort Oberhausen, bzw. später von Düsseldorf nach Arloff kommt, um hier das Training zu leiten. Die Abteilung besteht zu diesem Zeitpunkt aus 18 Aktiven, davon 11 männlichen und 7 weiblichen Sportlern.

1982

Abteilungsleiter Udo Mands berichtet auf der Mitgliederversammlung, dass es bei der Jiu-Jitsu-Abteilung wieder aufwärts geht. Die Abteilung hat einen Mitgliederstand von 22 Aktiven und trainiert zweimal pro Woche jeweils Montags und Donnerstags. Die Übungsstunden sind stets gut besucht. Am 21.03.1982 richtete der Deutsche Jiu-Jitsu-Bund einen Lehrgang in Mülheim/Ruhr aus, der von zwei Meistern diese Sportart geleitet wurde. An diesem Lehrgang nahmen auch unsere Aktiven teil und waren davon sehr begeistert.

Dank der hervorragenden Trainingsarbeit von Jens Gottschalk konnte dann am 22.03.1982 eine Gürtelprüfung in unserer Turnhalle stattfinden. Unter den Prüfern war auch der 1. Vorsitzende des Deutschen Jiu-Jitsu-Bundes Herr Jansen, der sich nach der Prüfung sehr zufrieden über die Leistung unserer Schüler zeigte. Alle Teilnehmer schlossen die Prüfung erfolgreich ab. Folgenden Schülern wurden die entsprechenden Gurte zuerkannt:

Gelbgurt - 5. Kyu Grad: Sabine Groß, Stefanie Mands, Melanie Winand, Jörg Hörth, Winfried Unger
Orangegurt - 4. Kyu Grad: Claudia Giesen, Petra Gebhardt
Grüngurt - 3. Kyu Grad: Norbert Pichler, Uwe Hörth, Dirk Uklan, Udo Mands

1984

Unsere damalige Vereinszeitung "TUS-Fit" (05/1984) schreibt, dass die Gruppe auf 28 Personen angewachsen ist und sich weiterhin im Aufwind befindet. Zahlreiche Gurtprüfungen werden bestanden und Lehrgänge besucht.

1985

Die Abteilungsleitung hat Norbert Pichler übernommen. Beim Sportfest demonstriert die Abteilung ihr Können.

1986

Abteilungsleiter ist jetzt Winfried Unger. In der Stärkemeldung an den Verband zum 01.01.1986 werden von Jens Gottschalk 15 männliche und 12 weibliche Aktive aufgeführt.

Vom 02.10.1986 bis zum 27.11.1986 findet jeweils Donnerstags der Intensivkurs "Selbstverteidigung für Frauen" unter der Leitung von Jens Gottschalk statt. Über 30 Frauen zwischen 15 und 50 Jahren nehmen teil.

1987

Die Mitglieder der Jiu-Jitsu-Gruppe danken Jens Gottschalk für die langjährige engagierte Trainertätigkeit.

1988 - Die ersten Schwarzgurte

Auf der Mitgliederversammlung berichtet Abteilungsleiter Winfried Unger, dass 3 Mitglieder die Schwarzgurtprüfung zum 1. DAN bestanden haben.

Bernhard und Winfried Unger in Aktion

Die Prüfung ist geschafft.
Bernhard Unger, Norbert Pichler und Winfried Unger (v.l.) warten auf die Verleihung der schwarzen Gürtel.

Im Rahmen der TUS-Sportwoche zeigt die Jiu-Jitsu-Gruppe ihr Können auf dem Sportplatz in Arloff. Trainer Jens Gottschalk und Winfried Unger in Aktion.

1990

Auf der Mitgliederversammlung berichtet Abteilungsleiter Winfried Unger, dass die Gruppe jetzt über 4 DAN-Träger verfügt. Es beginnen bereits erste Aktivitäten, die Übungsmethoden über das traditionelle Jiu Jitsu hinaus zu erweitern.

1991 - Das Ende der ersten Gruppe

Jens Gottschalk hat seine langjährige Trainertätigkeit in der Jiu-Jitsu-Abteilung aus beruflichen Gründen aufgegeben.

Die Dan-Träger Winfried Unger, Bernhard Unger, Norbert Pichler und Heinz Schröder führen seine Arbeit gemeinsam fort. Sie wollen sich allerdings mehr den von Bruce Lee entwickelten Konzepten des "Jeet Kunde Do" den philippinischen Kampfsportkünsten wie "Kali" zuwenden.

Mit seinem Schreiben an den Deutschen Jiu-Jitsu Bund vom 19.02.1991 erklärt Abteilungsleiter Winfried Unger den Austritt und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung.
Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 19.04.1991 zitiert Abteilungsleiter Winfried Unger: "... Jens Gottschalk hat aus beruflichen Gründen sein Amt aufgegeben. Die Abteilung ist offiziell aus dem Deutschen Jiu-Jitsu-Bund (DJJB) ausgetreten."

Die Kölnische Rundschau berichtet am 22.07.1991 vom Sportfest über eine "... Vorführung der Jiu-Jitsu-Abteilung"

Die folgenden Jahre sind geprägt von der Umorientierung. Die verbliebenen Teilnehmer suchen neue Formen der "freien effektiven Selbstverteidigung" unter Berücksichtigung verschiedener geeigneter Kampfkünste. Ein Beitritt zu einem in diesem Bereich tätigen Dachverband wird nicht erwogen, da man sich nicht auf eine Stilrichtung beschränken wollte, und diese Organisationen fast ausschließlich im kommerziellen Kampfsport aktiv sind.

Fast ein ganzes Jahrzehnt trainiert eine kleine aber sehr engagierte Gruppe in unserer Halle. Bei mehrmals jährlich besuchten Lehrgängen sammeln die Teilnehmer neue Anregungen und Kenntnisse. Die Lehrgänge wurden stets von Spitzen-Trainern aus den USA und Europa geleitet, wie: Dan Inosanto (einem direkten Schüler von Bruce Lee), Larry Hartsell, Tim Tacket, Rick Faye, Rick Young und Udo Müller.

Weiterhin vertiefte Norbert Pichler seine Kampfkunst-Erfahrung durch das Training in verschiedenen Kampfsport-Schulen.
Die Ausprägung der betriebenen Kampfsport-Stilrichtungen fordert den Sportlern im Training ein erhöhtes Maß an Konzentration, Eigeninitiative und Verantwortung ab. Daher ist die Teilnahme erst ab dem 16. Lebensjahr sinnvoll und möglich.
Im offiziellen Sprachgebrauch bürgert sich jetzt der Begriff Selbstverteidigungs-Abteilung ein.

Seit Januar 2000 bis zum heutigen Tag bietet die Selbstverteidigungs-Abteilung offiziell die Kampfkunst

"Jeet Kune Do / Jun Fan Kung-Fu" an und dürfte damit im Raum Euskirchen/Eifel und darüber hinaus mit dieser Kampfsportart einmalig sein. Im Lauf der Jahre wurde die Ausrichtung auf weitere Kampfkunststile ausgeweitet, wie bspw, "Kickboxen", "Kali", "Inosanto-Kali" oder "Panantukan" (philippinisches Boxen).

ab 2001 - Der Jiu Jitsu Neubeginn

Zahlreiche Anfragen von Eltern zu einer Selbstverteidigungssportart - inbesondere für den Kinder- und Jugendbereich- wie bspw. Judo, Karate, oder Jiu Jitsu mussten in Ermangelung eines Trainers immer wieder abschlägig beantwortet werden. Im Frühjahr konnte jedoch über Eltern der Kontakt zum Jiu Jitsu-Trainer Josef Flecken (2. Dan Jiu-Jitsu) hergestellt werden.

Bereits am 26./27. April 2001 wurde der Jiu Jitsu-Trainingsbetrieb aufgenommen.

Eine Kindergruppe und eine Jugend-/Erwachsenengruppe wurden eingerichtet. Schon kurz nach den ersten Trainingsstunden war klar, dass man expandieren musste. Der Zuspruch übertraf alle Erwartungen. Nahezu 30 Jugendliche und Erwachsene sowie über 50 Kinder zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr tummelten sich in der ersten Zeit auf der Matte.

Im Oktober 2001 erfolgte der Beitritt zum Deutschen Jiu-Jitsu Bund.

Die Jiu-Jitsu Gruppen sind von der Vereinsorganisation her in der Selbstverteidigungs-Abteilung eingegliedert, die jetzt aus den beiden Sparten "Jeet Kune Do" und "Jiu-Jitsu" besteht. Als Gesamtabteilungsleiter ist weiterhin Winfried Unger tätig.

Die erste Gurtprüfung der Neulinge fand am 16. März 2002 statt. Alle Teilnehmer bestehen die Prüfung. Beim Sportfest 2002 demonstriert die Gruppe erstmals vor Publikum ihr Können. Die Mitgliederzahl der Jiu-Jitsu-Gruppe stieg auf nahezu 90 Sportler an. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen wird im Oktober 2002 dann eine dritte Kindergruppe gegründet.

Am 11. und 12 November 2006 richtete der TuS in der Heinz-Gerlach-Halle in Bad Münstereifel die Deutsche Jiu Jitsu Meisterschaft des DJJB aus.

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